Kategorie: amiga floppy reader

Neue Version der ADF-Copy Firmware und Frontend – 0.962 HD

Ich hab mal wieder eine neue Version der Firmware und Applikation fertig bekommen, die größten Änderung sind wie folgt:

  • Die Firmware erkennt automatisch welche meiner Hardwarerevisionen benutzt wird. Da bei den Hardwareversionen das Drive Select (und der Rest) an unterschiedlichen Ausgängen liegt versuche ich einfach das Laufwerk auf Track0 zu fahren und teste ob sich der Pegel an Track0 ändert, das sollte zuverlässig beide Revisionen erkennen können. (getestet bei mir)
  • Beim Lesen von Tracks erstelle ich ein Histogram der Transitionen und suche bei Lesefehlern die Breakpoints zwischen den 2,4 und 8 µS Transitionen heraus und wende diese auf folgende Leseversuche des Tracks an. Die Fehlerrate ist extrem nach unten gegangen, Disketten die mit der alten Version nur mit Fehlern gelesen wurden sind nun einwandfrei lesbar.
  • Amiga HD Disketten sind nun lesbar, am schreiben arbeite ich noch und ist momentan abgeschaltet.
  • Benutzerabfragen für Retry und Cancel bei Lese/Schreibfehlern.
  • Ein hübsches Insert Disk Icon beim Autorip.
  • Änderung des Farbschemas (Ich mag halt Blau :) )

Die neuen Dateien sind wie immer im Downloadbereich

Viel Spass damit, Nick

Neue Hardware Revision

So, meine Platine v2 ist jetzt fertig und funktioniert auch diesmal wie gewollt
adf_v5.1print2print1bohren

In der Firma darf ich netterweise einen UV-Drucker benutzen, damit lässt sich direkt aufs Kupfer drucken, die Tinte wird mit UV Licht ausgehärtet und ist säurebeständig. Nach dem Ätzen lässt sich die Farbe einfach mit einer Topfbürste abschrubben. Anschließend wurde gebohrt, da meine Augen nicht mehr so gut sind hab ich das mit meiner CNC gemacht, leider nicht 100% mittig die Löcher, aber das tut der Funktion keinen Abbruch, mit Hand wärs auch kaum hübscher geworden.

Anschliessend bestückt und das Endprodukt sieht dann so aus:

platine oben platine unten
Das Layout entspricht meiner neuen Pinbelegung. Durch die neue Pinbelegung konnte ich das Layout so vereinfachen das man mit nur eine Drahtbrücke auskommt, und die kann man optional setzten wenn man den Anschluss für die SD Karte (noch nicht implementiert in der Firmware) nutzen will. Ebenso habe ich im Layout noch einige freie Pins auf Pinheader geführt um sie für spätere Entwicklungen wie Knöpfe, Display oder Leds zu nutzen. Stromversorgung der Floppy geht über eine extra USB Buchse, gepuffert über einen Kondensator.

Das Problem das es nun unterschiedliche Hardware Versionen gibt und eigentlich unterschiedliche Firmware erfordert hab ich gestern in langer Fummelarbeit gelöst sodaß eine Firmware mit beiden Pinbelegungen klar kommt und automatisch erkennt. Da die Ausgänge der Floppy komplett in OpenCollector ausgelegt sind war das nicht so einfach ein Signal zu finden was ich abfragen kann und bei den unterschiedlichen Hardwares unterscheidbar ist. Meine Firmware versucht nun einfach den Kopf auf Track0 zu fahren und schaut ob das Track0 Signal nach 85 Steps oder früher auf Low geht, falls nicht wird die andere Ansteuerung probiert und dort das selbe gemacht. Funktioniert soweit ganz gut und hat den Nebeneffekt das der Kopf beim Einschalten auf Track0 gefahren wird. Das funktioniert auch wenn keine Diskette eingelegt ist.
D.h. künftige Firmwares werden beide Hardwares bis auf weiteres unterstützen, kann sein das es sich ändert wenn ich SD Karten Funktionen einbaue.

Hier noch das Pinout der neuen Hardware Revision:

Pinout_v2

Adf-Copy Pinout Update

Kleines Update auf der Projektseite wie man die Floppy an den Teensy anschließt. Die Signal Bezeichnungen mit Pin x waren mehr als verwirrend und auch irreführend, das kommt davon wenn man nur noch Signal Pins im Kopf hat und nicht die Physikalischen Pins. ;)

Pinout_small

Erster Release

So nun ist es soweit, ich entlasse die erste einigermaßen brauchbare Version meines Amiga Disketten Lese und Schreib Programms „ADF-Copy“ in die Wildnis unter der GNU Public License v3. D.h. jeder darfs benutzen, weiter entwickeln und kopieren solange die Copyright Informationen erhalten bleiben und darauf hingewiesen wird das eine Weiterentwicklung auf meinem Werk beruht. Ebenso müssen Weiterentwicklungen daraus auch unter der GPLv3 lizensiert werden.

Hier der Download:

ADF-Copy_v0.8

Ist alles noch recht Beta und hat kaum Fehlerabfragen, wenn ihr also eurer Superseltenes Retro Game überschreibt weil ihr den Writeprotect Nupsi vergessen habt und das falsche klickt, nicht mein Fehler McFly! ;)

Zur Hardware

Das ganze lässt sich auf einem Steckbrett mit ein paar Strippen aufbauen. Ansonsten kann man auch anhand der Pin Definitionen im Sourcecode des Arduino Sketches arbeiten.

 

Pinout_small

Als Bauteile werden benötigt:

  • Teensy 3.2 – ganz wichtig das es die 3.2 Version ist, denn nur diese ist 5V tolerant!
  • ein Micro USB Kabel, denn beim Teensy wird keines mitgeliefert.
  • ein Steckbrett, das kleine aus dem Conrad Weihnachtskalender reicht vollkommen aus.
  • 14 Steckbrettkabel mittlerer Länge mit Male/Female, es reicht wenn ein Masse Pin der Floppy mit dem Teensy verbunden ist. Im Layout sind alle verbunden weil man das eben so macht. :)
  • von einem alten Netzteil ein Kabel mit Floppy Stromstecker, man muss nur Masse an Schwarz und 5V an Rot anlegen, die gelbe 12V Strippe wird nicht benötigt.
  • ein 5V Netzteil für die Stromversorgung der Floppy was mindestens 1A liefert, wenn der Steppermotor loslegt zieht der kurz 0,7A und wenn die Spannung zusammenbricht kommt die Floppy durcheinander und Steppt in die falsche Richtung (Schon erlebt und Stunden nach dem Fehler gesucht)

Über USB reicht der Strom leider nicht für die Floppy, naja, man kann nicht alles haben.

Über Feedback würde ich mich freuen und ansonsten: Have fun and keep the Amiga alive!

kleines Update

Da der Schreibmodus nun funktioniert habe ich nun auch Verify eingebaut, nach dem Schreiben eines Track wird dieser gelesen und mit den zu schreibenden Daten verglichen, bei Unterschieden oder schlimmeren wird der Track nochmal geschrieben und geprüft, maximal 10 Mal, falls es dann immer noch nicht geklappt hat bricht der Schreibvorgang ab. So eine Diskette sollte man besser entsorgen.

Das Frontend hab ich grafisch auch überholt und etwas hübscher und kompakter gestaltet, aber seht selbst.

frontend02

Funzt :)

Da der Schreibmodus mittlerweile funktioniert und auf dem trockenen schwimmen keinen Spass macht hab ich mal meinen Amiga 4000 aufgebaut, einige Disketten geschrieben und am lebenden Objekt getestet. Da ich ja auch ein Diagnoseprogramm brauchte hab ich mit dem Amiga Emulator (WinUAE) ein ADF erstellt und dort das Programm DiskSalv4 von Dave Haynie aufgespielt, dann mit meinem ADF Writer auf eine Disk geschrieben und in den Amiga geworfen.

Die Diskette hat der Amiga mit seinem 20 Jahre alten Laufwerk ohne murren gelesen :)

Mit Hilfe von Disksalv hab ich dann einige andere Disketten die ich geschrieben hatte überprüft, lies sich alles ohne Probleme lesen, kein einziger Retry bei einem Track, ich bin zufrieden.

Einzig HD Disketten die ich als DD beschrieben hatte waren teilweise unlesbar, ich hatte natürlich das HD Loch abgeklebt. Ich hab dann mal so eine Diskette mit zugeklebten Loch mit meinem ADF Writer beschrieben, und siehe da, einwandfrei lesbar. Scheinbar verhält sich das Floppy Laufwerk unterschiedlich wenn das HD Loch zu oder offen ist, aber wenn man das weiß kann man darauf achten.

Jetzt gehts daran das Frontend auf dem PC etwas aufzuhübschen und Nutzerfreundlicher zu machen, und vielleicht Verify einzubauen :)

Spannung ist spannend…

Gestern lief alles und heute geht nichts mehr. Beim Lesen und Schreiben fing der Schreib/Lese Kopf einfach mittendrin an in die falsche Richtung zu wandern, d.h. wenn er einen Track richtung Innen fahren sollte fuhr er einen Schritt richtung Außen, oder bewegte sich mehrere Schritte anstatt einem, wtf?

Nach stundenlanger Suche nach Timing Problemen bei der Ansteuerung des Schrittmotors, oder ob mir irgendwas in die Serielle Kommunikation spuckt fiel mir ein das ich das Netzteil für die Floppy über Nacht angelassen hatte und kontrollierte mal die Spannung. Ich hatte es auf 5V eingestellt, nun zeigte es 4,96V an, sollte eigentlich kein Problem sein… oder? Die Spannung wird über ein Poti eingestellt, ist halt ein billiges Labornetzteil, wird wohl das Poti über Nacht etwas gedriftet sein wegen Wärme, Wetter oder einer Fischschwarmwanderung im Pazifik. Hab es dann auf 5,01V gestellt und hossa, keine Probleme mehr!

Das Laufwerk scheint eine echte Diva zu sein das 0,05V soviel ausmachen. Meine Vermutung mittlerweile ist das das billige Labornetzteil kurz in der Spannung einknickt wenn der Schrittmotor einen Step macht, laut Datasheet eines Samsung Laufwerks zieht sowas 0,7A, und das es mit den 0,05V Unterschied dann genau unterhalb der zulässigen Grenze sinkt. Nun steht es auf 5,2V, das sollte genug Luft sein.

 

Frontend für den PC

 

Nachdem es nun eine Wochen ruhig waren hier ein weiteres Update, ich war ja nicht untätig, nur zu faul zum bloggen ;)frontend01

Da ich mich irgendwie mit keiner IDE für C++ anfreunden konnte und ich unter Windows eigentlich noch nie was mit C++ und GUI gemacht habe hab ich zu Processing 3.0 gegriffen, damit hatte ich schon mal ein Frontend für ein Projekt geschrieben und Erfahrungen gesammelt. Processing ist ein Java Dialekt mit kompletter IDE, vielen Grafikbefehlen und einer großen Library Base. Ich bin zwar kein JAVA Spezialist, aber passt schon, Google ist mein Freund, und während meines Studiums hatte ich viel mit Modula zu tun und irgendwie sind sich ja alle Imperativen Programmiersprachen sehr ähnlich :)

Das Interface brauch noch ein bischen Liebe, aber für erste Ergebnisse reichts.

  • „getName“ liest den Volumename der Diskette
  • „Save As“ öffnet einen Requester um den Speicherort und Namen festzulegen
  • „Dump“ liest von Start Track bis End Track eine Amigadisk ein und speichert sie als .adf
  • „Abort“ bricht den Lesevorgang ab.
  • „Read“ liest einen Track und zeigt im Infofenster an wieviel Sektoren gefunden wurden, ist noch zu Debugzwecken drinne
  • Im Infofenster wird angezeigt bei welchem Track gerade gelesen wird, Fehler usw.

Unten wird die Häufung der Transitionen angezeigt, je heller desto mehr, hier kann man sehen das die Transitionen in der Regel etwas kürzer sind, bzw. die alte Flinte ganz schön streut. Ob ich da irgendwo einen Rechenfehler gemacht habe, sodaß die Transitionen oft kürzer als die Norm sind, keine Ahnung, vielleicht kümmer ich mich später nochmal darum. Man sieht hier auch viele Streubits, ich vermute das das Murks aus dem Trackgap ist.

Die Einstufung der Transitionen mache ich momentan wie folgt:

  • unter 1,5µs wird verworfen
  • 1,51µs bis 4,83µs ist eine ’10‘
  • 4,84µs bis 6,70µs ist eine ‚100‘
  • 6,71µs bis 8,58µs ist eine ‚1000‘
  • alles darüber wird verworfen

Die magenta Linien im Graph zeigen an das mehrere Leseversuche nötig waren um den Track zu lesen, ich prüfe ob ein Track 11 Sektoren enthält, dann ob die beiden Checksummen stimmen. Wenn etwas davon nicht stimmt wird der Track nochmal gelesen. Maximal macht der Mikrocontroller bisher 10 Versuche einen Track zu lesen, wenn der 10te auch fehlschlägt wird der Track so übertragen wie er ist und dem Frontend gemeldet in welchen Sektoren welche Checksummen nicht stimmen.

Wie man sieht ist diese Diskette ziemlich an der Grenze und besitzt schon einige Weak Tracks, wurde aber noch „korrekt“ ausgelesen. Da die Checksummen aus den MFM Daten per XOR generiert werden können sich hier natürlich Fehler einschleichen die nicht erkannt werden, von daher ist das „korrekt“ mit Vorsicht zu geniessen. Auf DOS Ebene gibt es noch mehr Checksummen, aber viele Spiele benutzen gar keine Filesystemfunktionen sondern benutzen das Trackdisk.device direkt. Damals gab es Kopierschutzverfahren die die Checksummen absichtlich falsch geschrieben haben, in den ungenutzten 16 Bytes im Header Informationen speicherten oder sonstwie am Header manipuliert haben, ein normales Copytool oder die Workbench konnte so eine Disk nicht kopieren. Ebenso gab es Spiele die ein andere Syncword benutzten, Sachen in die Trackgap schrieben, in GCR codiert waren, Laserlock benutzten, Track 80-82 benutzten usw., es gab ne Menge was sie machen konnten um die Piraten auf Abstand zu halten. Irgendwann wurde alles irgendwie geknackt, aber nicht jeder Normalo konnte mal eben ein Spiel im Laden kaufen und zig Kopien an seine Freunde auf dem Schulhof verteilen.

Aber ich will eh kein Kopierprogramm für geschützte Software schreiben sondern nur für Disketten die ohne Kopierschutz daher kommen, selbst nach 20 Jahren könnte das Eis dünn sein auf dem man sich da bewegt da es in Deutschland ja mittlerweile Strafbar ist einen Kopierschutz zu umgehen. Das war die subtile Maßnahme unserer Regierung das Recht auf Privatkopie im Urhebergesetz  § 53 Absatz 1 Satz 1 auszuhebeln ohne es anzufassen. Sie haben einfach ein neues geschaffen was die Umgehung technischer Schutzmaßnahmen §§ 95a ff. UrhG (DE) unter Strafe stellt. Allerdings lässt sich über die Formulierung „Wirksame technische Maßnahmen“ streiten :) Naja, sie treiben die Kohle ja eh über GEMA und ZPÜ ein, darüber kann man sich aber auch den Mund fusselig reden wenn man für die Digicam eine SD-Karte kauft und ZPÜ abdrücken muss weil man damit ja Urheberrechtlich geschütztes Material kopieren könnte, auf wiedersehen Unschuldsverdacht. :P

Spielkrams

Mittlerweile hab ich in mein Programm noch ein paar Features eingebaut, unter anderem eine Analyse des Timings der Transitionen auf dem gerade gelesenen Track, so etwas sieht dann in der Ascii Ausgabe so aus:

Transitions: 47166 Real Bits: 110011
0.25:0-146+
1.83:38-1
2.33:50-1
3.58:80-3
3.63:81-11
3.67:82-75
3.71:83-1134++++++++
3.75:84-5063+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
3.79:85-8495++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
3.83:86-8020++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
3.88:87-5470++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
3.92:88-2809+++++++++++++++++++++
3.96:89-1693+++++++++++++
4.00:90-749+++++
4.04:91-360++
4.08:92-60
4.13:93-4
5.38:123-3
5.42:124-18
5.46:125-105
5.50:126-288++
5.54:127-638++++
5.58:128-1097++++++++
5.63:129-1500+++++++++++
5.67:130-1788+++++++++++++
5.71:131-1662++++++++++++
5.75:132-1343++++++++++
5.79:133-1066++++++++
5.83:134-624++++
5.88:135-389+++
5.92:136-179+
5.96:137-52
6.00:138-7
6.04:139-2
7.38:171-3
7.42:172-20
7.46:173-65
7.50:174-102
7.54:175-211+
7.58:176-271++
7.63:177-395+++
7.67:178-413+++
7.71:179-326++
7.75:180-260++
7.79:181-202+
7.83:182-118
7.88:183-61
7.92:184-11
7.96:185-1
8.42:196-1
OK

Wo die 146 Transitionen mit einer länge von 0,25µs herkommen hab ich keine Ahnung, kommen vielleicht aus dem Trackgap weil da in der Regel nur Müll steht bzw. die Diskette dort nicht formatiert ist, soll mir aber egal sein, ich werte nur Transitionen aus die länger als 1,5µs sind ;)
Da der Controller des Amiga mit maximal 500kbit/s arbeitet besitzt er eh nur eine Auflösung von 2µs, würde sowas also überhaupt nicht mitbekommen, bzw. falls er auch Filter vorgeschaltet hat sowas als Leitungsrauschen wegfiltern.